Golden Healing, Ortung 13 Schwabach
Aktion und Ausstellung im Stadtmuseum in Schwabach, 5.bis 20. August 2023
Bevor Irmingard Beirle ihre Kunst zum Beruf machte, war sie über viele Jahre hinweg Leiterin einer Apotheke. Von dort sind ihr also die vielfältigen pharmazeutischen Anwendungen des Elements Gold (lat. aurum) bekannt. Auch wenn sich ihr Einsatzort heute verändert hat, steht bei ihr noch immer der Mensch und seine Heilung im Vordergrund. Bei ihren Performances handelt es sich um partizipative Aktionen, während der sie den oder die Besucher/-in in den Mittelpunkt stellt und zum Kunstobjekt bzw. zu einer lebenden Skulptur werden lässt. In einem beinahe therapeutisch anmutenden Prozess wickelt sie ihr Gegenüber in rote (Verbands-)Binden ein. Die rote Farbe steht dabei für das lebensgebende Blut in den Adern des Menschen und seine entstandenen Wunden, während die Binden und das Einwickeln einen einsetzenden Heilungsprozess symbolisieren.
Für die Performance auf der ortung 13 verwendet die Künstlerin darüber hinaus mit Blattgold abgedeckte medizinische Pflaster, die den Prozess unterstützen sollen. In Assoziation mit dem traditionellen japanischen Kintsugi (einer Reperaturmethode für zerbrochene Keramik, deren Einzelelemente mit wertvollem Gold wieder zusammengesetzt werden), stellt sich die Frage: Wird also auch der Mensch, der sich um die Heilung seiner Wunden bemüht, wertvoller als zuvor?
Katharina Hefele, M.A. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Phillips-Universität Marburg
21. Mai, Ortung Schwabach
Fotograf: Konrad Beirle
5. August
Fotograf: Konrad Beirle
21. August
Fotograf: Konrad Beirle